Maria

Wie mich meine Hochsensibilität bewahrte, über meine körperlichen Grenzen zu gehen

Im Oktober 2018 startete ich mein ganz persönliches Projekt #25wochenvcm2019 (Hier kannst Du alles darüber lesen). Was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste, dass mir meine Hochsensibilität dabei einen Streich spielen wird.

Hoch motiviert meldete ich mich zum Vienna City Marathon 2019 an. Ich fühlte mich körperlich und mental so fit, wie noch nie zu vor.

Was ich aber auf keinen Fall machen wollte, die gleichen Fehler wie vor vielen Jahren. Mich für ein Ziel auspowern, kämpfen bis zum Umfallen und mein ganzes Leben danach ausrichten. Nein, das wollte ich nicht mehr. Deshalb war das ganze Projekt auf Leichtigkeit, Freude und Erfolg ausgerichtet.

Die ersten Wochen – Marathontraining

Die ersten Wochen liefen unglaublich gut. Ein Halbmarathon – Training absolvierte ich erfolgreich mit wenigen Laufkilometer im Vorhinein. Diese Erfahrung pushte mich unglaublich für mein Ziel.

Ich werde dieses Erlebnis nie vergessen, ich lief wie in der Trance. Ich konnte es nicht glauben, welche Power in mir steckte.

Ich trainierte die ersten Wochen hauptsächlich im Wald. Es war für mich die perfekte Umgebung. Ich genoss jeden einzelnen Lauf und steigerte mich rasch. Ein weiteres Ziel erreichte ich, dieses ich mir in meiner größten Lebenskrise setze, auf einen Berg hinauflaufen zu können. Ich lief 530 Höhenmeter hinauf. Auch das war ein einzigartiger und erfüllender Moment, an dem ich mich noch lange erinnern werde.

Was aber immer wieder da war, ein leichter Schmerz in meiner Wade. Um den ich mich liebevoll kümmerte und guter Dinge war, ihn in Griff zu bekommen.

Das große AHA Erlebnis nach dem ersten Coaching

Nach 9 Wochen war es an der Zeit, hinter die Kulissen zu schauen. Ich weiß, dass uns viele Dinge nicht bewusst sind und diese wollte ich in den Vordergrund bringen. Ich dachte mir, es wird so ein 10-Minuten-Coaching werden, ein paar Stressoren auflösen, um meinen Weg zum Marathon leichter gehen zu können.

Haha, da habe ich schön geschaut ;-), wir mussten das Coaching nach 46 Minuten aus zeitlichen Gründen abbrechen.

Schon am nächsten Tag wurde mir bewusst, dass da einige Dinge doch nicht so toll liefen, wie ich dachte. Ich merkte jetzt auch eine gewisse Laufmüdigkeit und „verordnete“ mir 10 Tage lang Laufpause. Das tat richtig gut.

Das Marathontraining ging weiter

Ich war weiterhin motiviert und fokussiert auf mein Ziel. Ich dachte mir, ich muss mental einfach noch stärker werden, um über mich körperlich besser hinauswachsen zu können. Zu meiner täglichen mentalen Routine zählte eine Meditation und ich arbeitete an meinem 3:30 h Marathon – Mindset.

Nach 2 Wochen Lauftraining wollte ich wieder meine Lauffitness testen, um zu wissen, wo ich momentan stehe. Ich war sehr motiviert und visualisierte im vorhin genau, die zu laufende Strecke.

Schon nach 2 km bekam ich in beiden Beinen ziemliche Schmerzen. Es war sehr mühsam, ich versuchte mit allen mentalen Tricks, die mir zu Verfügung standen, die Schmerzen irgendwie in den Griff zu bekommen, aber es half nichts.

Ich war frustriert und zornig auf meinen Körper. Ich wusste nicht woran es lang. Mir tat einfach nur alles weh. Das Marathonziel war in weite Ferne gerückt.

Das Thema Schmerz kannte ich von früher sehr gut und war nicht mehr bereit mit Schmerzen zu trainieren. Deshalb machte ich eine Zwangspause.

Wie ich in meiner Zwangspause mein Buch schrieb

Irgendwie kam es mir so vor, als ich nicht mehr „die Marathonenergie“ hatte, wie am Anfang meines Projekts. Dafür wurde ich aber mit einer „Buchenergie“ gesegnet. Ein paar Tage vorher, bevor ich mich zu meinem „Buchwochenende“ aufmachte, kam mir die glorreiche Idee, das Buch nicht zu schreiben, sondern aufzunehmen, Kapitel für Kapitel. Dadurch gab ich mir die Möglichkeit, es an einem Wochenende zu schaffen.

Genau das machte ich auch. Ich stellte es mir vor und setzte es genauso um, wie in meiner Vorstellung. Am Sonntag kurz vor 12 Uhr war mein erstes Buch fertig aufgenommen.

Wow, ich dankte meinem geistreichen Gehirn und meiner Hochsensibilität. Ich war immer schon ein kreativer Kopf und hatte eine bunte Fantasie, die aufgrund meiner Hochsensibilität sehr stark ausgeprägt ist. Und da ich in den letzten Jahren meine Hypersensibilität immer mehr als Geschenk annahm und nicht mehr als Problem sah, zeigte ich mir wohl selbst, was alles möglich ist.

Nachdem ich 1 Woche nach dem letzten Lauf noch immer Schmerzen hatte, zog ich meine Konsequenz daraus und beendete meine Marathonvorbereitung.

Ich ließ den Gedanken, einen Marathon zu laufen, los. Es fühlt sich richtig für mich an.

Das Spiel mit dem Marathon war noch nicht zu Ende

Für mich war das Kapitel bewusst, aber noch nicht unbewusst abgeschlossen. Ich war noch nicht davon überzeugt, dass es das wirklich schon war. Ich gab mir noch eine Chance. Ganz langsam und behutsam begann ich wieder mit dem Lauftraining. Erstes Lauftraining (4km) schmerzfrei. Ich freute mich. Zweites Lauftraining (7km) schmerzfrei, ich war motiviert, weiterhin in kleinen Schritten wieder Vertrauen zu meinem Körper aufzubauen. Drittes Lauftraining (10km) die Schmerzen waren wieder da und die Luft war draußen.

Es passte einfach nicht mehr. Meine Motivation war weg. Ich hatte einfach keine Lust mehr für etwas zu kämpfen, was für mich keinen Sinn mehr machte.

Meine Hochsensibilität hat nach vielen Jahren gewonnen

Nach dem ich dann endgültig beschlossen hatte, das Marathonprojekt zu beenden, analysierte ich noch einmal die ganze Marathonvorbereitung.

Meine Interpretation ergab Folgendes:

Ich habe mir mit dem Marathon ein Ziel gesetzt, dass ich mir vor 20 Jahren, das erste Mal vorgenommen hatte. Auch damals schon stoppte mich mein Körper, ich bekam starken Juckreiz währendem Laufen. Ich begnügte mich damals mit der halben Distanz und lief mehrmals einen Halbmarathon in den darauffolgenden Jahren.

Mit 15 Jahren war ich „laufverrückt“, ich liebte es zu laufen und besser zu werden. Im Rückblick war es aber auch ein Fluchtverhalten, vor dem Stress und meinem Leben. Mit 15 Jahren wusste ich noch überhaupt nichts über Hochsensibilität. Beim Laufen kam ich zu mir und der Stress rückte dabei in die Ferne. Ich fühlte Freiheit, die mir sehr viel Kraft gab.

20 Jahre später, heute, liebe ich mein Leben als hochsensibler Mensch. Es war kein leichter Weg. Dank des wingwave Coachings, das ich 2012 kennen und lieben gelernt habe, kann ich heute voller Dankbarkeit auf mein Leben zurückschauen und jeden Tag als Geschenk annehmen.

Es gibt keinen Grund mehr, mir oder jemanden anderen etwas beweisen zu müssen, ich weiß, dass ich so in Ordnung bin, wie ich bin. Das Geschenk hochsensibel zu sein, habe ich auch dankend angenommen und gelernt damit umzugehen. Also gibt es auch hier keinen Grund mehr vom Stress weglaufen zu müssen.

Ich weiß heute, dass das Laufen in jungen Jahren ganz wichtig für mich war und ich bin froh, dass ich es gehabt habe.

Heute schaffe ich mir meinen körperlichen, geistigen und seelischen Ausgleich durch Spaziergänge durch den Wald, durch einen gemütlichen Lauf, Wanderungen, Schwimm-Einheiten, mit „just for fun Tennis“, mit Fitnesstraining und Meditation.

Weil ich mir nichts mehr beweisen muss, hole ich mir durch die passende Bewegung mehr Energie in mein Leben. Ich liebe es nämlich in grenzenloser Energie zu leben.

Mit Freude & Leichtigkeit

DEINE MARIA

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